Die Schulgründerin #2
Shownotes
Herzlich willkommen zum zweiten Teil des Podcasts "Die Schulgründerin" mit Ingrid Rück! In dieser Folge geht es um die Bedeutung guter Beziehungen in der Schule und wie sie das Wohlbefinden der Schüler beeinflussen. Ingrid teilt ihre Erfahrungen und erklärt, wie sie an ihrer eigenen Schule Rahmenbedingungen schafft, um eine positive Lernumgebung zu gewährleisten. Außerdem spricht sie über die Bedeutung des Lehrerkollegiums und wie sie selbst als Schulleiterin persönlich in Beziehung zu den Schülern tritt. Es geht um Beziehungen, Vertrauen und die Bedeutung eines Schulhunds für das Wohlbefinden der Schüler. Tauchen wir ein in die Welt der Schulgründung und das Schaffen einer wertvollen Lern- und Lebensumgebung für Schülerinnen und Schüler!
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00:00:03: Ein herzliches Willkommen an alle Bildungsinteressierte und Schulgründungsmotivierte
00:00:08: zum Podcast Die Schulgründerin. Mein
00:00:11: Name ist Ingrid Rück. Ich möchte dich mitnehmen
00:00:15: zu meiner eigenen Schulgründungsreise, auf der ich viele
00:00:19: spannende Bildungshighlights und auch andere Themen mit dir teilen
00:00:23: möchte. So, jetzt geht's los. Nun wünsche ich dir ganz
00:00:26: viel Inspiration, Motivation und Begeisterung.
00:00:30: Warum brauchen wir gute Beziehungen in unserer Schule?
00:00:35: Und zwar deshalb, weil unsere Schüler, die müssen sich wohlfühlen. Die müssen sich
00:00:39: wohlfühlen in der Schule, überhaupt lernen zu können. Das ist die
00:00:43: wichtigste Voraussetzung überhaupt, damit lernen gelingt.
00:00:48: Jetzt wird sich der eine oder andere natürlich fragen, passt doch gar nicht zusammen
00:00:51: Schule und Wohlfühlen, das gibt es doch gar nicht. Und ich muss
00:00:55: ehrlich sagen, vor zehn Jahren hätte ich das auch noch behauptet oder
00:00:59: auch gesagt, aber heute sage ich, es geht, Es geht
00:01:02: doch. Und zwar, wie haben wir es umgesetzt bei
00:01:06: uns an der Schule? Zum einen haben wir einfach
00:01:10: vom System her oder von der Organisation her die Rahmenbedingungen
00:01:14: geschaffen und haben einfach gesagt, wir brauchen kleine Klassen.
00:01:18: Wir brauchen kleine Klassen, dass wir die Schüler einfach kennen,
00:01:22: dass wir eine Beziehung aufbauen können, dass wir Zeit mit ihnen
00:01:26: verbringen können. Das ist das eine und das andere. Wir sind
00:01:29: sogar eine kleine Schule, also wir sind nur einzügig.
00:01:34: Und das heißt, wir haben einfach nur eine Klasse 5, eine Klasse 6, eine
00:01:38: Klasse 10, also es gibt einfach nur
00:01:41: eine Klasse pro Jahrgangsstufe.
00:01:45: Und das ist so ein bisschen ein
00:01:49: Teil von dem, dass es einfach gelingt, dass Schüler gerne in
00:01:52: die Schule kommen. Die Rahmenbedingungen,
00:01:56: das Organisatorische. Das andere, was wahnsinnig wichtig
00:02:00: ist, sind die Menschen in der Schule. Und wir
00:02:04: haben ein tolles Kollegium, wir haben tolle Menschen, wir
00:02:07: haben ein tolles Team, die wunderbar auf die Schüler
00:02:11: eingehen. Und zwar ist es wieder so, dass zwei
00:02:15: Lehrkräfte sind in einer Klasse und teilen sich die Schüler so ein bisschen
00:02:19: auf. Das ist immer ganz unterschiedlich, je nachdem, Mädchen vielleicht zu
00:02:23: der Lehrerin und Jungs zum Lehrer oder vielleicht auch genau
00:02:26: andersrum. Das ist immer den Kollegen
00:02:30: selbst überlassen und das heißt,
00:02:36: eine Lehrkraft kümmert sich zwölf Schüler in der Klasse,
00:02:40: verbringt Zeit mit ihnen, zum einen
00:02:45: Einfach zu fragen, also da gibt es Besprechungstermine,
00:02:49: einfach abzufragen, wie geht es denn dir, gibt es irgendwas,
00:02:53: gibt es irgendwo Probleme, kann ich dich unterstützen,
00:02:57: kann ich dir helfen. Und das ist ganz,
00:03:01: ganz wichtig, also die Beziehung einfach auch zu schaffen
00:03:04: zwischen Lehrer und zwischen Schülern. Wir sind
00:03:08: viel auf Exkursionen, also das ist ein Teil von
00:03:12: unserem Konzept und allein unterwegs
00:03:15: zu sein mit den Schülern, gemeinsam irgendwo zu übernachten
00:03:20: und Zeit zu verbringen, unabhängig vom Schulgebäude,
00:03:24: allein das festigt schon diese Beziehung. Und es
00:03:28: muss dann auch nicht so sein, dass man, wenn man eine schlechte Note hat, dass
00:03:31: man den Lehrer nicht mag. Also ganz im Gegenteil. Es ist oft
00:03:35: so, dass es gar nichts ausmacht. Also auch wenn man keine gute Note
00:03:39: schreibt bei dem oder bei dem Kollegen oder
00:03:42: bei der Lehrerin, dann kann man die trotzdem heiß und innig lieben, weil
00:03:46: einfach die Beziehung eine gute Beziehung ist.
00:03:51: Und auch diese
00:03:54: Wohlfühlatmosphäre kommt nicht unbedingt auf das Konzept drauf an. Also
00:03:58: man kann Schulen gründen, die jetzt einen Schwerpunkt haben Richtung Sport
00:04:02: oder Richtung Demokratie, das gibt es alles. Also
00:04:06: einfach eine Schwerpunktsetzung pro Schule, aber das ist eigentlich
00:04:09: egal. Das allerwichtigste sind die Menschen, die
00:04:13: Menschen, die Beziehung zu den Schülern haben und die tatsächlich
00:04:17: schaffen, das Ganze wirklich auch immer wieder zu festigen
00:04:22: und immer wieder ins Gespräch zu kommen.
00:04:27: Jetzt muss ich auch noch kurz erzählen, was ich persönlich mache, damit ich auch
00:04:31: als Schulleiterin in Beziehung treten kann mit den Schülern.
00:04:34: Also ich gehe immer durchs Jahr hinweg besuche ich die
00:04:38: Klassen. Also da schaue ich dann einfach, wann ist ein geschickter
00:04:42: Zeitpunkt einfach mal reinzuschauen und einfach zu fragen, hey
00:04:45: wie geht es euch eigentlich? Wie geht es euch? Wie geht es euch
00:04:49: im Tagesablauf? Wie geht es euch insgesamt? Gibt es
00:04:52: irgendwas, wo man sich darum kümmern muss? Gibt es irgendwelche
00:04:56: Themen, die man aufgreifen müssen? Vielleicht auch die, die ich wieder in
00:05:00: unsere Teamsitzungen nehmen
00:05:04: kann? Und das ist einfach so ein Zeitraum, wo ich
00:05:07: dann ohne Kollegen bei der Klasse bin. Und das ist
00:05:11: unheimlich schön und auch total angenehm für mich, weil die
00:05:14: erzählen mir unheimlich viel. Also die Schüler, die sind total
00:05:18: offen und erzählen mir einfach, was gerade anliegt und was gerade an
00:05:21: Problemen vielleicht da ist, die man sich kümmern muss und wo man einfach
00:05:25: eine Lösung finden muss. Das andere, was mir gerade einfällt, finde ich
00:05:29: eigentlich auch ganz schön. Und zwar stehe
00:05:32: ich immer nach den Ferien an dem ersten Schultag morgens an
00:05:36: der Schulhaustüre. Also alle Schüler kommen dann
00:05:40: rein zueinander, kommen langsam rein, weil ich gebe jedem die
00:05:43: Hand und begrüße auch jeden mit Blickkontakt
00:05:47: und sage einfach vielleicht mal nur einen guten Morgen und
00:05:51: dann geht es einfach auch so, dass ich sage, hey, total schön, dass du da
00:05:53: bist und dass du hier an der Schule bist und ich freue mich
00:05:57: einfach darüber. Also es kommt einfach darauf an, das ist total
00:06:01: unterschiedlich, aber auch allein das
00:06:05: festigt schon die Beziehung. Und auch wenn die
00:06:08: Schüler einfach über das Jahr hinweg irgendein Anliegen haben,
00:06:12: dann können sie jederzeit kommen, Die Tür ist offen
00:06:17: und wir sitzen zusammen bei mir im Büro und
00:06:20: reden einfach darüber. Und allein das tut gut.
00:06:24: Dabei ist natürlich noch der Schulhund. Der ist auch immer ein
00:06:27: Anreiz. Der liegt bei mir im Büro und der freut sich
00:06:31: auch über jeden Besuch und der ist auch total gern
00:06:35: bei den Schülern in den Klassen und
00:06:39: switcht auch immer durch die Türe und wenn ich dann höre,
00:06:42: oh der Jakey, dann weiß ich, okay er ist wieder unterwegs. Also
00:06:46: auch ein Hund, ein Schulhund
00:06:50: trägt einfach bei zu einer Wohlfühlatmosphäre.
00:06:55: Und ergänzen möchte ich einfach noch, dass wenn der
00:06:58: Schulhund im Klassenzimmer ist, dann ist automatisch ruhig und sauber,
00:07:02: weil die Schüler genau wissen, wenn da irgendwas liegt,
00:07:06: dann tut es denen vielleicht nicht so gut, wenn er es frisst.
00:07:10: Und wenn wir laut sind, der hört ja viel besser als wir selber. Deshalb müssen
00:07:14: wir schon mal leise sein. Also allein durch Anwesenheit
00:07:18: unseres Cheekis, unseres Schulkundes ist einfach
00:07:21: schon eine Grundvoraussetzung in dem Klassenzimmer,
00:07:25: wo man einfach gut lernen kann, sich gut konzentrieren
00:07:29: kann. Also wenn es ruhig ist, Das ist einfach
00:07:33: ganz wichtig für die Schüler, oder auch für uns
00:07:36: natürlich, damit man sich konzentrieren kann.
00:07:41: Zum Schluss noch mal kurz zusammenfassend, es sind wirklich die Menschen,
00:07:45: es sind die Menschen, die Menschen die mit im
00:07:48: Boot sind, die sich engagieren, die sich
00:07:52: einsetzen und die auch als Ziel haben, eine gute Atmosphäre zu schaffen.
00:07:56: Also im Prinzip von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz.
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